Die Wetterbedingungen für den Jahrgang 2019 auf Chateau Smith Haut Lafitte waren überwiegend gut. Es gab eine warme und trockene Frühjahrssaison, gefolgt von einem sehr heißen Sommer. Diese Bedingungen führten zu einer frühen Reife der Trauben und einer insgesamt hohen Qualität des Jahrgangs. Jedoch gab es auch einige Regenfälle gegen Ende der Ernte, die zu einigen Herausforderungen führten. Insgesamt wird der Jahrgang 2019 auf Chateau Smith Haut Lafitte als sehr vielversprechend angesehen. Die Erntemenge lag bei 36 hl/ha.
Das sagt Fabien Teigten, Kellermeister:
Dieser Wein hat eine dunkelrote, fast schwarze Farbe. Die Nase duftet nach frischen Früchten (Himbeeren, Kirschen, Erdbeeren) und nach dem Schwenken im Glas nach komplexeren Noten von Gewürzen, getrockneten Kräutern, Fenchel und einer leichten blumigen Nuance.
Am Gaumen ist der Wein geradlinig und ausgewogen, mit guter Konzentration und viel Volumen. Trotz einer beträchtlichen Menge an Tannin bleibt er weich und reichhaltig, mit einem ausgezeichneten Gleichgewicht zwischen Substanz, Dichte und Frische. Die Textur ist fein und präzise. Der Abgang ist sehr lang und komplex mit frischen roten Früchten, Lakritze und Zimt, aber auch mit terroirbedingten Noten von Rauch und Feuerstein.
Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzugügen. Ich fand, die Waldfrüchte sind präsenter und auch das Edelholz kommt durch. Aber als Fazit bleibt stehen: Ein großartiger Wein, der sich sicher noch bestens entwickelt.
Pessac-Léognan, Grand Cru Classé
Zweitwein: Le Petit Haut Lafitte
Drittwein: Les Hauts de Smith
Außerdem produziert das Château auch noch einen sehr guten Weißwein
Im gleichen Besitz:
Château Beauregad, Pomerol, Grand Vin
Château Le Thil, Pessac-Leognan, Grand Vin
Gegenüber vom Château liegt das Hotel "Les Sources de Caudalie", dass ebenfalls von der Familie betrieben wird.
Die Geschichte des Château beginnt im 14. Jahrhundert mit Beurkundung der ersten Rebzeilen durch Verrier Du Bosq. Mitte des 18. Jahrhunderts erwarb der schottische Weinhändler George Smith das Weingut und benannte es nach seiner Familie. 1842 erwarb der damalige Bürgermeister von Bordeaux und Unterzeichner der offiziellen Klassifizierung von 1855, Lodi Martin Duffour-Dubergier, das Weingut und erhob es in den Status eines Grand Cru Exceptionnel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fungierte die Firma Eschenauer als einer der Hauptabnehmer der Weine und kaufte schließlich das Château im Jahr 1958.
1990 verliebten sich Daniel und Florence Cathiard in das Château Smith Haut Lafitte und erwarben es mit der festen Absicht, seine Tradition der Exzellenz fortzuführen. "Unsere Philosophie lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Wir wollen alles tun, damit jeder Jahrgang von Rot- und Weißweinen unserem großartigen Terroir gerecht wird". Nach drei Jahren der Renovierung des Anwesens zogen die Cathiards in das aus dem 18. Jahrhundert stammende Chartreuse aus der Zeit von George Smith ein, um sich mit Hilfe eines talentierten und motivierten Teams ganz der Leitung des Weinbaus zu widmen.
Die Weinberge gruppieren sich alle um das Weingut und haben sich im Laufe der Zeit auf 80 Hektar in einem einzigen Block ausgedehnt. Der Rebsortenspiegel der Rotweinsorten besteht aus 65% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 4% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot. Bei den Weißweinen sind es 90% Sauvignon Blanc, 5% Sauvignon Gris und 5% Semillon.
Das Terroir von Smith Haut Lafitte besteht aus Günz-Kies und weist zwei erstaunliche Eigenschaften auf: Eine hervorragende natürliche Drainage, die die Reben zwingt, sehr tief zu wurzeln, um an Wasser und Mineralsalze zu gelangen, und einen "Spiegeleffekt", der die Sonnenstrahlen auf dem Kiesboden reflektiert und eine optimale Reifung ermöglicht. Die Weinberge sind umgeben von Wäldern und Obstgärten. Seit 2019 ist, nach einer dreijährigen Umstellung, das Weingut biologisch zertifiziert. Biodynamische Praktiken wie Sprühmittel aus Kräutern und die Bewirtschaftung mit Pferden haben schon vor über eine Dekade Einzug in den Weinbergen gehalten.
Neben diesen traditionellen und alternativen Weinbaumethoden haben aber auch modernste Technologien Einzug gehalten: Satellitenbilder, Drohnen, detaillierte Bodenuntersuchungen und eine ständig wachsende Anzahl von Instrumenten hilft, den Reifegrad der Trauben so genau wie möglich zu überwachen. Auf der Grundlage dieser präzisen Daten wird heute in kleinen Mikrochargen und nicht mehr parzellenweise geerntet.
Die Ernte erfolgt von Hand und wird dann auf Rütteltischen sortiert, gefolgt von einer optischen Sortierung mit fotografischer Analyse.Auf diese Weise wird sichergestellt, dass nur reife Trauben von optimaler Qualität in die kegelstumpfförmigen Eichenfässer für die Gärung gelangen und jede Charge getrennt bleibt.
Auf Château Smith Haut Lafitte ist seit 2013 ein Bottichraum in Betrieb, der ausschließlich mit Schwerkraft betrieben wird, um die Trauben intakt zu halten. Im unterirdischen Keller mit tausend Fässern reifen mehrere Jahrgänge von Rotweinen. Eine Besonderheit dabei ist, dass die Fässer auf dem Weingut vom eigenen Küfer hergestellt werden. Das Eichenholz dazu kommt aus den besten französischen Wäldern. Hierbei wird darauf geachtet, dass nur Hölzer mit einem mittleren Tanningehalt zur Verarbeitung kommen, denn sie sind der Garant für elegante Weine. Die Weine lagern für ca. 18 Monate im Fass (Weißweine 12-15 Monate) wobei jedes Jahr 30-60% der Fässer erneuert werden.
Die Weine von Château Smith-Haut-Lafitte gelten als mit das Beste, was die Region Graves hervorbringt und zeichnen sich durch ihre Eleganz, Komplexität und Langlebigkeit aus. Sie sind bekannt für ihre tiefe Farbe, reiche Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen, Kräutern und rauchige Noten sowie ihre seidigen Tannine. Die Weine haben eine ausgezeichnete Struktur und Balance.
