Den Wein habe ich erst kürzlich noch aufgemacht. (Ende 2023) und war, wie immer, sehr angetan, auch wenn dies die durchschnittliche Bewertung nicht widerspiegelt. Dabei sollte man aber berücksichtigen, dass die meisten Bewertungen für die eher günstigeren Bordeaux während oder kurz nach der En-Primeur-Kampagne gefällt werden. Kaum einer der Kritiker verkostet die Weine noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt und wie es so ist, manche Weine entwickeln sich danach eben noch.
Mein Urteil für den Wein wären auf jeden Fall 90 Punkte oder sogar 91 Punkte. In der Nase zeigt er nach einiger Zeit (dekantieren) eine schöne Frucht von schwarzen Kirschen, Brombeeren, süße Konfitüre und auch ein wenig Nougat. Im Mund ist er fruchtig und saftig, auch wieder Brombeernoten, Nougat und dazu Toffee. Einfach schön und mit einem intensiven Abgang. Ein Wein, der sich lohnt. Zuletzt getrunken 08/2023.
Saint-Émilion, Grand Cru Classé
Im gleichen Besitz:
Château La Mondotte, Saint-Émilion, 1èr Grand Cru Classé "B"
Château d'Aguilhe, Castillon Côtes de Bordeaux, AOC
Château Peyreau, Saint-Émilion, AOC
Château Canon La Gaffeliere, Saint-Émilion, 1èr Grand Cru Classé "B"
Clos Marsalette, Pessac-Léognan, AOC
Ein weiteres Weingut im Besitz der Garfen von Neipperg, das sie zusammen mit Château Peyreau 1971 erwarben. Noch heute werden die Weine daher in den Kellern von Château Peyreau vinifiziert. Clos de l'Oratoire liegt am nordöstlichen Hang von Saint-Emilion und umfasst eine Fläche von etwa 13 Hektar. Sein Terroir aus Fronsac-Molasse, das aus einer sandigen Unterschicht und einem lehmigen Untergrund besteht, eignet sich besonders für Merlot, der mit 80 % im Rebsortenbestand vorhanden ist. Die restlichen 20% sind mit Cabernet Franc bepflanzt. Das Durchschnittsalter der Rebstöcke beträgt 35 Jahre. Wie in allen Weinbergen der Familie wird auch hier viel Sorgfalt für die Pflege der Weinberge aufgewendet, damit die Reife optimal erfolgen kann.
Die Weinbereitung erfolgt ausschließlich in temperaturgesteuerten Holzfässern. Als edles, lebendiges Material steht das Holz in perfekter Osmose mit dem Wein und bietet ihm die Möglichkeit, sein ganzes Potenzial an Farbe und Geschmack zu entfalten. Die Vergärung erfolgt temperaturgesteuert mit einer sehr langsamen Pigeage (untertauchen der sich an der Oberfläche absetzenden Beerenhäuten).
Die Weine von Clos de L'Oratoire werden zu 80% in neuen und 20% in einmal belegten Barrique ausgebaut. Den Stil kann man am besten als rund, opulent und geschmeidig bezeichnen, ein Wein, der zu vielen Gelegenheiten passt.
